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04.11.2011

Nintendos Verluste und der Rest der Videospielindustrie





1. Einleitung: Verluste

Die Halbjahresergebnisse für das zurückliegende Finanzjahr von Nintendo waren alles andere als erfreulich. Erstmals seit vielen Jahren musste ein Verlust bekanntgeben werden, eine Meldung die die Spielewelt aufhorchen ließ.

Der Verlust von umgerechnet gut 600 Millionen Euro resultierte zwar hauptsächlich aus dem ungünstigen Wechselkurs des Yen und den Ausgaben für die Entwicklung der Wii U, doch trotzdem bedeutet dieses Ergebnis einen deutlichen Einschnitt für die in den letzten Jahren außerordentlich erfolgsverwöhnte Firma. Schließlich sind seit der ersten Präsentation der Wii U die Verkäufe der Wii stetig gesunken. Der 3DS verkauft sich zwar besser als der Vorgänger beim Launch, allerdings noch schlechter als der DS sich zuletzt verkauft hat.

2. Nintendos Selbstkritik

Nintendo-Chef Satoru Iwata gab sich dann bei der Bekanntgabe dieses Ergebnisses angemessen selbstkritisch. "Mit dem 3DS Launch habe Nintendo eine bittere Lektion gelernt", so Iwata bevor er dann die wichtigsten Fehler auflistete:

In den ersten Monaten nach dem 3DS-Launch haben die großen Spiele gefehlt, die die Verkäufe angekurbelt hätten und zudem fehlte stetiger Spielenachschub, da alle Ressourcen von Nintendo durch die vier Spielesysteme (DS, Wii, 3DS und Wii U) ausgelastet waren.

Zukünftig werde man für regelmässigen Spielenachschub für den 3DS sorgen. Im Bezug auf den Wii Nachfolger meinte Iwata man werde alles Mögliche unternehmen, damit die Wii U einen erfolgreichen Launch haben wird."

3. Verluste bei der Konkurrenz

Wie sieht es eigentlich bei der Konkurrenz aus? Diese sind Verluste im Konsolenbereich gewohnt. Sony mit der Playstation 3 und Microsoft mit der Xbox360 haben bislang Milliardenverluste eingefahren, hauptsächlich weil sie die Konsolen von Anbeginn an mit Verlust verkaufen mussten, da die Hardware schlichtweg zu teuer ist, als das sie genug Kunden zu realen Preisen finden würde, nicht zuletzt da es mit der Wii eine günstigere Konkurrenz gab.

Obwohl die PS3 in 2011 ihr bisher stärkstes Jahr hat musste der Sony-Konzern kürzlich wieder Millionenverluste in dieser Sparte melden, ca. 450 Millionen Euro. Wie das in den Vorjahren aussah, in denen die PS3 stets den letzten Platz der Verkaufszahlen einnahm kann man sich denken.

Bei Microsoft sieht es ähnlich aus, auch hier wurden im Xbox-Bereich schon immer Verluste aufgehäuft, zuletzt meldete Microsoft einen kleinen Gewinn von ca. 50 Millionen Euro für die Entertainment-Sparte, vor allem da die Produktion der Xbox360 endlich so billig ist, dass wohl kein Verlust mehr beim Konsolenverkauf entsteht. Andererseits hat Microsoft schon oft klammheimlich Kosten der Xbox-Sparte (z.B. der Kinect Werbung) anderen Bereichen des Konzerns zugeschrieben.

Microsoft und Sony wollen seit 2010 mit neuen Bewegungssteuerungen mehr Kunden gewinnen. Die Verkäufe von Sonys Move waren von Anfang an sehr schlecht. Das Kinect Zusatzgerät für die Xbox360 verkauft sich, auch dank extrem hohen Werbeaufwand, deutlich besser, aber nicht gut genug um aufwendige Spieleentwicklungen möglich zu machen. Dementsprechend sind neue Spiele für die Eyetoy-Kopie Mangelware und für Move praktisch nicht vorhanden.

Neu ist die Konkurrenz durch Tablets und Smartphones, doch diese sind vor allem für die Handheldspielesysteme wie 3DS und Vita von Bedeutung, die leistungsfähigen stationären Konsolen leben vor allem durch aufwendige Spiele. Doch aufwendige und teure Spiele für iPad & Co. zu produzieren rechnet sich nicht, da die Spielepreise auf diesen Systemen auf einem hierfür viel zu niedrigen Niveau sind, mal abgesehen von der fehlenden Rechenpower.

4. Alles neu macht die Wii U


Wii U
Schon vor einigen Monaten hatte Iwata bekräftigt das Nintendo zukünftig andere Publisher bei der Spieleentwicklung für Nintendo-Konsolen stärker unterstützen will und auch die eigenen Spieleserien wie Zelda, Mario oder Metroid konsequent weiterführen werde. Nun fügte er hinzu, dass man zusätzlich auch bei der Wii U versuchen werde mit neuen Spieleideen neue Märkte zu erschliessen, wie das auf der Wii schon erfolgreich gelang.

Auf der weltweit wichtigsten Videospielemesse der E3 (5.6. - 7.6.2012) wird Nintendo die Wii U zusammen mit den Launch-Spielen vorstellen. Einen genauen Termin für den Verkaufsstart der Konsole gab Iwata noch nicht bekannt, es wird vermutet das dieser im September 2012 stattfinden wird.

5. Fazit

Im Prinzip bekräftigte Iwata also nur erneut, dass Nintendo in mancher Hinsicht einen neuen Kurs fahren wird, dass man aus den Fehlern des 3DS-Launches gelernt habe und bei der Wii U alles besser machen werde. Man darf also erwarten, dass die Wii U gleich von Anfang von Nintendo gut und stetig mit Spielen versorgt wird und das man dafür auch die Dritthersteller unterstützen wird, personell und wohl auch finanziell.

Die Verluste von Sony und Microsoft zeigen das bei der PS3 und Xbox360 das Kundeninteresse völlig falsch eingeschätzt wurde. Die Nachfolgekonsolen PS4 und Xbox3 werden für Ende 2013 oder 2014 erwartet und werden im Bereich der Hardwareleistung keine große Sprünge machen, damit sie diesmal profitabel werden.

Nintendo hat in den letzten Jahren mit der Wii und dem DS Milliardengewinne angesammelt. Die neuerwachte Konkurrenz im Minispielesegment durch Tablets und Smartphones will Nintendo offensichtlich auch dadurch begegnen indem man nicht nur die bisherigen Wii-Spieler sondern auch die Shooter- und Actionspieler der Konkurrenzkonsolen mit ins Wii U-Boot holt. Mit den richtigen Spielen und einem guten Preis wird das wohl auch gelingen. Neue Spiele für die "alten" System Wii und DS werden sehr selten werden, da Nintendo sich auf die Nachfolger konzentriert.

Quellen:
industrygamers.com
gamasutra.com
gamespot.com
spiegel.de
engadget.com



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