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28.11.2012

Nintendos neue Konsole Wii U im Test





1. Die Wii U Konsole

Am Sonntag den 18. November begann in den USA der Wii U Verkauf mit bislang durchschlagenden Erfolg. Offensichtlich kann Nintendo die Konsolen gar nicht so schnell produzieren wie sie dort verkauft werden. Ob sich diese guten Verkaufszahlen, nicht ungewöhnlich beim Start einer neuen Konsole in dieser Höhe halten können, bleibt abzuwarten. In Europa ist die Wii U ab Freitag den 30. November erhältlich. Was erwartet die Käufer?

Die Wii U ist etwas größer als die Wii, ist aber verglichen mit anderen Mediengeräten, eine kompakte kleine und leise Box. Sie kann aufrecht oder liegend aufgestellt werden und sollte somit überall Platz finden. Disc-Schlitz, CD-Auswurf-Knopf und Ein-/Ausschaltknopf befinden sich an der Vorderseite des Gehäuses. Hinter einer kleinen Klappe finden sich dort außerdem ein SD-Kartenschlitz und zwei USB-Anschlüsse. Außerdem ist vorne der von der Wii bekannte rote Synchronisations-Knopf für die Wiimote zu finden. Man kann keine CDs, DVDs oder Blu-Rays mit der Wii U abspielen, obwohl die Wii U ein modifiziertes Blu-Ray-Laufwerk benutzt.

Wii U - Anschlüsse vorne

Der Auswurf-Knopf für die Medien ist bündig in das Gehäuse eingelassen, das macht es etwas schwierig diesen zu drücken. Alles in allem sieht die Wii U sehr modern und schick aus. Der WAF-Faktor dürfte damit ausreichend hoch liegen und sollte kein Problem bei der Anschaffung der Wii U darstellen.

Wii U - Anschlüsse hinten

Auf der Rückseite bietet die Wii U neben dem TV-Out und einem HDMI-Anschluss zwei weitere USB-Anschlüsse sowie einen Anschluss für die von der Wii bekannte Sensorleiste und einen Stromanschluß. Ein HDMI-Kabel wird mitgeliefert.

2. Das Gamepad

Das Wii U Gamepad ist groß, tatsächlich wirkt es im Vergleich zu jeden bisherigen Videospiele-Controller groß, das Balance Board mal ausgenommen. Um müde Finger muss man sich aber keine Sorgen machen, das Gamepad ist leicht, kaum schwerer als ein normaler Controller oder Wiimote+Nunchuk und es liegt gut in der Hand. Für viele erwachsene Männer und Frauen ist es sogar leichter zu handhaben als die üblichen kleinen Videospiele-Controller, da man es auf verschiedene Weise halten kann. Eine kleine Erhöhung an der Unterseite erweist sich als guter Ablageplatz für müde Finger. Durch die bauweise ist es aber auch für Kinder gut zu handhaben.

Das geringe Gewicht des Wii U Gamepads hat aber seinen Preis, um das zu erreichen ist der Akku relativ klein. Im normalen Spielebetrieb hält er 3-5 Stunden durch. Man kann das Gamepad aber benutzen während es aufgeladen wird. Wer allerdings bei langen Spielesessions keine Steckdose in der Nähe hat ist aufgeschmissen ... oder muss sich ein Verlängerungskabel zulegen. Der Akku des Gamepads füllt gerade mal 2/3 des Platzes im Akku-Fach aus, gut möglich das es zukünftig von Nintendo oder von Drittanbietern größere Akkus geben wird.

Wii U Controller Information

Auch Stürze aus mehreren Metern Höhe auf einem Steinboden können dem Gamepad nicht viel anhaben, von Kratzern am Gehäuse mal abgesehen. Der Touchscreen ist u.a. durch die vorstehenden Knöpfe gut geschützt, so das selbst ein Sturz direkt auf die Vorderseite den Bildschirm kaum beschädigen kann. Alles in allem macht das Gamepad einen wertigen Eindruck, auch wenn es auf den ersten Blick etwas klobig wirkt und deutlich mehr nach "Spielzeug" aussieht als die Konsole selber.

Der Touchscreen bietet kein Multitouch, d.h. ein "zoomen" mit zwei Fingern wie man es von einem herkömmlichen Tablet-PC oder Smartphone kennt ist nicht möglich. Beim spielen ist das wenig relevant, da man dort natürlich eine Hand meist auf den Knöpfen oder einem Stick liegen hat. Bei anderen Anwendungen wie z.B. dem Internet-Browser ist es etwas ungewohnt. Dafür lässt sich der Touchscreen auch mit einem Stift bedienen, was bei vielen Spielen und Anwendungen Vorteile gegenüber den herkömmlichen Touchscreens von iOS und Android-Geräten bringt.

Die Auflösung des Gamepad-Bildschirms erreicht nicht ganz das Niveau welches man von neueren (und teuren) Tablets gewohnt ist, trotzdem wirkt das Bild gut und kontrastreich. Nur in Anwendungen wie dem Internet-Browser merkt man gelegentlich, dass das Gamepad keinen so hochauflösenden Bildschirm wie das neueste iPad oder gar das diesbezüglich noch bessere Nexus10-Tablet bietet, allerdings kann man sich das Browser-Bild auch gleichzeitig am TV (in Full-HD) und Gamepad anzeigen lassen.

Das Wii U Gamepad enthält so ziemlich alles was man in so ein Gerät hineinquetschen kann: Zwei analoge Control-Sticks, ein Steuerkreuz, zahlreiche Knöpfe, Stereo-Lautsprecher, eine Kamera, eine Rumble-(Vibrations) Funktion, einen NFC-Sensor, einen Stylus-Stift, Beschleunigungs- und Rotationssensoren, ein Magnetometer, eine Infrarot-Einheit (für die TV-Bedienung) sowie natürlich den Touchscreen. Außerdem noch einen Sensorstreifen (ähnlich der Sensorleiste der Wii), einen Kopfhöreranschluß, sowie einen mysteriösen weiteren "controller accessories" betitelten Anschluß, über dessen Funktion hat Nintendo noch nichts verlauten lassen.

Das Mikrofon und die Kamera des Gamepads machen einen guten Eindruck. Der Videochat bietet, eine gute Internetverbindung vorausgesetzt, klares Bild und Ton. Die beiden eingebauten Lautsprecher des Gamepads bieten ebenfalls einen relativ guten Klang. Während des Videochats kann man übrigens auch auf dem Bildschirm zeichnen. Bislang ist es nicht möglich einen Videochat zu starten während ein Spiel läuft, diese Funktion soll aber irgendwann in einem zukünftigen Update nachgereicht werden.

Das Gamepad kann als TV-Fernbedienung verwendet werden. Die Abstimmung auf den Fernseher geht schnell und einfach und ist mit ein paar Klicks erledigt. Ob zukünftig auch weitere Geräte damit bedient werden können (Hifi-Anlagen) ist noch unbekannt. Per Knopfdruck kann man problemlos zwischen Wii U und TV umschalten.


Ein englisches Video das die Funktion des Gamepad als TV-Fernbedienung zeigt

Die Reichweite der Verbindung zwischen Wii U und Gamepad wird von Nintendo mit mindestens 8 Metern angegeben, bei freier Sicht kann das auch deutlich mehr werden. Einer Spielesession im Schlafzimmer und die Wii U steht im Wohnzimmer? Wird vermutlich eher schwierig, da Wände das Signal oftmals zu stark abschirmen. Im Nebenraum wird es vermutlich funktionieren, zwei Räume weiter wahrscheinlich nicht. Eine allgemeingültige Aussage kann man nicht treffen, da es sehr auf die Beschaffenheit der Wände, die Größe der Wohnung und mögliche Störquellen für die 5Ghz Funkübertragung ankommt.

3. Die Anwendungen

Die Wii U enthält einige Anwendungen, wie z.B. einen Browser oder den Videochat. Das sogenannte Miiverse, welches eine Verbindung aller Spieler weltweit bietet, war vor dem Start der Wii U in den USA eine unbekannte Größe. Mittlerweile zeigen sich die Nutzer begeistert von diesem "Feature". Man hängt in einem Spiel fest? Kurz die Home-Taste gedrückt und im Chat-Bereich für das Spiel nachgefragt, man kann sogar eine Skizze des Problems aufzeichnen, oftmals dauerte es nur wenige Sekunden bis man eine passende Antwort erhält.

Das Miiverse-System lässt sich schwer mit bereits bestehenden Chat-Systemen vergleichen. Durch die Möglichkeit auch Bilder zu zeichnen und zu verschicken, sowieso die unterschiedlichen Bereiche für jedes Spiel findet man schnell Gleichgesinnte mit denen man sich über das Spiel austauschen kann. Viele Erstbenutzer sprechen von einem quasi "süchtigmachenden" System. Dabei ist es gut zu wissen das Eltern den Zugang zu Miiverse und anderen Funktionen der Wii U in den Einstellungen beschränken können.

Miiverse ist ein moderiertes Forum, d.h. Nintendo toleriert dort z.B. keine sexuellen oder zur Gewalt aufrufenden Inhalte, wie das übrigens auch in den meisten Internet-Foren der Fall ist. Entdeckt man "anstössige" Beiträge kann man diese melden und wenn sie den Richtlinien tatsächlich widersprechen werden sie gelöscht, das gilt natürlich auch für Bilder. Die Moderatoren werden aber auch von sich aus aktiv. Trotzdem kann man hin und wieder mal gezeichnete Bilder strullernder Penisse in den Chats entdecken, das dürfte in Europa aber für weniger Aufsehen sorgen als in den USA.

Zensiert wird aber nicht, solange man keine "Kraftwörter" benutzt. Wenn jemand so etwas schreibt wie "Nintendo ist doof und ich hasse die Wii U" wird das nicht gelöscht, wenn jemand aber "Fucking fuck Nintendo ist bloody fuck wie Hölle!" schreibt, dagegen schon. Das erwies sich beim Start in den USA teilweise als Problem, da dort manche User offensichtlich gar nicht wissen wie sie sich ohne das F-Wort ausdrücken sollen. Der Toleranzgrad richtet sich aber auch nach dem Spiel, bei Spielen ab 18 wie z.B. ZombiU werden in den Foren offensichtlich andere Maßstäbe angelegt als bei jugendfreien Spielen wie z.B. Mario Bros.

Die Browser bietet alles was man von einem modernen Internet-Browser erwartet, er ist schnell, einfach zu bedienen und zeigt alle Webseiten korrekt an. Flash-Inhalte werden nicht unterstützt aber das spielt heutzutage ja nur noch eine untergeordnete Rolle. Wie das Miiverse kann man den Browser benutzen ohne ein Spiel zu beenden.

Im eShop der Wii U können auch vollständige große Spiele heruntergeladen werden, allerdings sind dort noch nicht alle Spiele erhältlich die es im Handel zu kaufen gibt. Außerdem bietet der eShop noch spezielle meist günstige "kleinere" Spiele. Der eShop ist übersichtlich aufgebaut und einfach zu bedienen. Momentan fehlen noch ein paar Sortierfunktionen für die Inhalte, aber die werden wohl nachgereicht sobald die Spieleauswahl so groß ist das sie wirklich Sinn machen.

Das TVii-App ist eine Art Programmzeitschrift. In den USA bietet TVii die Auswahl zwischen verschiedenen Internet-Filmdiensten und kann Kabelboxen per Infrarot-Steuern, außerdem kann man auf dem Gamepad Informationen zum laufenden Programm anzeigen lassen, Programmpläne erstellen, sich auf interessante Sendungen hinweisen lassen und sich im Miiverse über Sendungen unterhalten. In Japan dagegen soll TVii nur als Informationsdienst starten, d.h. Informationen zum laufenden Programm bieten. In Deutschland wird TVii erst später starten, welchen Umfang es hier haben wird ist noch unklar.


Das Wii U Spiel Assassins Creed 3

4. Wii Modus

Die Wii U kann praktisch alle Wii Spiele nutzen. Dazu wählt man im Menü das Wii-App aus, die Wii U startet dann neu und verhält sich nun wie eine Wii. Über ein ebensolches App kann man aus dem Wii Modus wieder in das Wii U Menü gelangen. Praktischerweise werden alte Wii-Spiele auf die volle HD-Auflösung aufgeblasen, dabei wird aber nur das Bild gestreckt, es findet keine Erhöhung der Auflösung der Spiele statt. Trotzdem bekommt man so auf HD-TVs ein sichtbar klareres Bild als mit der Original-Wii.

Um Daten, z.B. Spielstände, von einer alten Wii auf die Wii U übertragen benötigt man eine SD-Karte die mindesten 512 MB Speicher bietet. Außerdem müssen für den Übertragungsvorgang, der etwa 10 Minuten in Anspruch nimmt, beide Konsolen gleichzeitig eingeschaltet und mit dem Internet verbunden sein. Danach werden automatisch sämtliche Inhalte auf der alten Wii gelöscht. Die kann dann unbesorgt verschenkt oder verkauft werden.

5. Anschluß von Festplatten

Die Wii U bietet, je nach Ausführung, 8 oder 32 GB internen Speicher. Doch schon das Betriebssystem belegt davon gut 4 GB. Bei der Basic-Wii U hat man dann somit nur noch 4 GB-Speicher übrig. Wenn man aufwendige Spiele aus dem eShop downloaden will stösst man daher schnell an die Grenzen des internen Speichers, manche Spiele sind sogar deutlich größer als 4 GB.

Allerdings ist man bei der Wii U nicht auf den internen Speicher angewiesen. Man kann an die Wii U jede handelsübliche USB-Festplatte (oder USB-Stick) anschließen und als Speichermedium benutzen. Die Wii U erkennt eine angeschlossene Festplatte sofort und bietet an diese neu zu formatieren. Nach der Formatierung speichert die Wii U sämtliche neue Inhalte automatisch auf der Festplatte. Dateien aus dem internen Speicher muss man dann allerdings erst noch per Hand auf die Festplatte verschieben. Momentan kann die Wii U nur Festplatten mit maximal 2TB (Terrabyte, also 2 x 1024 Gigabyte) Kapazität erkennen. Die 2 TB zu füllen dürfte aber selbst dem aktivsten Spieler schwer fallen.

Nintendo empfiehlt Festplatten zu benutzen die über ein eigenes Netzteil verfügen, das hat den Grund, dass manche Festplatten die ihren Strom über das USB-Kabel beziehen mehr Strom "ziehen" als laut den Richtlinien für USB-Festplatten erlaubt ist, das kann dann, nicht nur auf der Wii U, zu Problemen führen. Manchmal bieten diese Festplatten ein spezielles USB-Kabel mit zwei Steckern, das belegt dann allerdings zwei der vier Wii U USB-Ports. Allerdings zeigen Tests das die meisten USB-Festplatten problemlos mit der Wii U arbeiten.

USB-Sticks können genauso genutzt werden, allerdings kann man nicht mehr als ein zusätzliches Speichermedium gleichzeitig an die Wii U anschliessen, also entweder eine Festplatte oder einen Stick gleichzeitig. Nach der Formatierung durch die Wii U ist die Festplatte bzw. der Stick nur mit dieser Wii U nutzbar, weder erkennt eine andere Wii U noch ein PC solch eine Festplatte. Um diese mit einer anderen Wii U oder einem PC zu nutzen, muss die Festplatte dort wieder neu formatiert werden, was alle darauf befindlichen Daten löscht.

Der SD-Kartenslot der Wii U dient nur zur Kompatibilität mit der Wii, es ist der Wii U nur im Wii Modus möglich Inhalte auf SD-Karten zu speichern.

6. Die Probleme

In den USA wurde man direkt, sobald die Wii U an das Internet angeschlossen wurde, dazu aufgefordert ein ca. 1 GB grosses System-Update herunterzuladen, ohne das bestimmte Funktionen, wie z.B. der Wii-Modus gar nicht zugänglich waren. Das Update kann allerdings auch im Hintergrund heruntergeladen werden während man spielt. Wenn man die Wii U während des Updates ausschaltet, kann es im unglücklichsten Fall dazu führen das die Konsole nicht mehr funktionsfähig ist und umgetauscht werden muss.

Das Betriebssystem der Wii U ist teilweise noch etwas hakelig. Manchmal reagiert es sehr langsam und man muss einige Sekunden warten bevor eine Anwendung startet, gelegentlich stürzt es sogar aus unerfindlichen Gründen ab. (Hinweis: Im April 2013 wurden diese Probleme durch ein Systemupdate behoben).

Die Wii U gibt nur das unkomprimierte LPCM-Audiosignal (1.0, 2.0, 5.1 und 7.1) aus, das bietet zwar die höchste Klangqualität aber dadurch ergibt sich ein Problem wenn man Surround Sound mit älteren Receivern bekommen will, da ein optisches Kabel für LPCM 5.1 und 7.1 zu wenig Bandbreite hat (Stereo-Sound ist kein Problem). Es ist also nicht möglich Surround-Sound zu bekommen indem man die Wii U per HDMI mit dem Fernseher verbindet und vom Fernseher ein optisches Kabel zum Receiver führt! Man muss die Konsole und den Fernseher per HDMI direkt an einen AV-Receiver anschliessen. Besitzer älterer Receiver ohne HDMI werden aus der Wii U also keinen Surround-Sound holen können. Wer keinen Receiver nutzen will hat natürlich diesbezüglich keine Probleme, dann schliesst man die Wii U einfach per HDMI an den Fernseher an. (Hinweis: Seit Oktober 2013 ist es dank eines Softwareupdate möglich den Sound gleichzeitig über HDMI als auch ein angeschlossenes Wii AV Kabel auszugeben, das sich mit jedem Receiver verbinden lässt.).

Solche Dinge sind beim Start neuer Konsolen bzw. neuer Hardware allgemein zwar üblich und in den nächsten Wochen werden viele dieser "Kinderkrankheiten" vermutlich durch Updates des Betriebssystems beseitigt (Stand dieses Artikels ist der 28.11.2012), trotzdem sind diese "Bugs" ärgerlich und können den Start in das neue Konsolenleben trüben.


Wii U TV-Werbung
7. Fazit

Der Hauptgrund sich eine Videospielkonsole zu kaufen sind natürlich die Spiele und davon bietet die Wii U bereits zum Start eine große Auswahl, von Blockbustern bis hin zu kleinen Nischenspielen ist alles dabei. Wer sich eine Wii U kauft um einfach nur gut zu spielen kann damit also nichts falsch machen.

Das Gamepad entpuppt sich schon bei den ersten Spielen wie ZombiU oder Nintendo Land als echte Bereicherung des Spielerlebnisses. Aber auch bei Spielen die keine besonderen Funktionen für das Gamepad bieten möchte man es schon nach kurzer Zeit nicht mehr missen: Bei Assassins Creed 3 und anderen Spielen kann man die Grafik nun wirklich geniessen, ohne störende Anzeigen, da man sämtliche HUD-Elemente auf den Gamepad Bildschirm schieben kann. Auch das Off-TV-Play, also das spielen alleine auf dem Gamepad wenn der Fernseher mal besetzt ist, erweist sich nützlich und wird von den meisten Spielen unterstützt.

TVii ist in den USA ein nettes Zusatzfeature der Wii U. Schon die alte Wii wird dort gerne als Abspielstation für Internet-Filmdienste benutzt, tatsächlich benutzen dort mehr Menschen die Wii als Internet-Filmabspielgerät als die oftmals als "Multimediageräte" betitelten Konkurrenzkonsolen wie PS3 oder Xbox360. In Deutschland und Europa haben es solche Filmdienste aufgrund rechtlich schwieriger Ausgangssituation deutlich schwerer Fuß zu fassen. Es wäre wünschenswert wenn das erst 2013 in Deutschland startende TVii ähnliche Eigenschaften aufweist wie das US-TVii.

Es ist zwar schade, dass die Wii U keine DVDs oder Blu-Rays abspielen kann. Andererseits würde das einer vielbeworbenen Eigenschaft der Wii U zuwiederlaufen, dass man viele Spiele einfach auf dem Gamepadbildschirm weiterspielen kann, während jemand anderes TV guckt. Der Hauptgrund sind allerdings wohl die Lizenzkosten die Nintendo für die DVD/Blu-Ray-Abspielfunktion hätte zahlen müssen. Allerdings zeigt das Beispiel anderer Konsolen, wie PS3 oder Xbox360, dass spezialisierte Player ihre Aufgabe deutlich besser erledigen und dabei viel weniger Strom benötigen. Echte DVD/Blu-Ray-Player können auch mehr Anschlußmöglichkeiten bieten als ein kleines Konsolengehäuse bzw. das kleine Wii U Gehäuse.


Das Wii U Spiel New Super Mario Bros U

Die Wii U bietet Features die weit über die eines reinen Videospielgerätes hinausgehen. Das Miiverse, zuerst argwöhnisch beäugt, entpuppt sich bereits als sehr erfolgreich und bietet eine neue Form der Kommunikation, die es so bislang weder im Internet noch auf anderen Konsolen gibt. Dabei findet Miiverse offensichtlich auch bei Leuten Anklang die von Twitter, Facebook & Co. nicht viel halten.

Klar wird man auf einer Seite die sich speziell mit der Wii U beschäftigt bei solch einem Test kein negatives Fazit erwarten, doch die Wii U bietet einfach ein starkes Gesamtpaket zu einem angemessenen Preis, tatsächlich verkauft Nintendo die Konsole sogar leicht unter den Produktionskosten. Wer Videospiele mag kommt um die Wii U kaum herum und wird durch die zusätzlichen Features der neuen Konsole sicherlich positiv überrascht.

Nintendo scheint es wieder einmal geschafft zu haben seiner Maxime treu zu bleiben den Leuten nicht unbedingt das zu geben was sie erwarten, sondern etwas zu geben von dem sie vorher noch gar nicht wussten, dass sie es haben wollen. Schade nur das ein paar kleine Ärgernisse den Start der neuen Konsole trüben, die meisten dieser Probleme können aber zukünftig durch Updates beseitigt werden. Das zunächst argwöhnisch beäugte Gamepad zeigt sich als echte Bereicherung und selbst Funktionen die man vor dem Start der Konsole gar nicht auf dem Radar hatte, wie das Miiverse, können überzeugen. Nun muss Nintendo nur noch stetig für hochwertigen Spielenachschub sorgen.


Der japanische Nintendo-Präsident zeigt sich mal wieder von seiner satirischen Seite. Er nimmt die im Internet üblichen "Unpacking"-Videos neuer Hardware auf die Schippe und zelebriert eine Wii U-Auspack-Zeremonie.


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